"Wie wird man Erzieher/in und welche Ausbildung steckt dahinter“


Liebe Leserinnen und Leser,

mit diesem Artikel möchte ich an den Bericht (Ausgabe 12.07.2024) meiner Kollegin anknüpfen und nochmals auf das Thema „wie wird man Erzieher/in und welche Ausbildung steckt dahinter“ eingehen. Auch ich befand mich bis Ende Juli ´24 als Berufspraktikantin im letzten Ausbildungsabschnitt, dem sogenannten Anerkennungsjahr, welcher mit der Abschlussprüfung zur staatlich anerkannte/n Erzieher/in abgeschlossen wird. Außerdem gehört ebenfalls das Verfassen einer Facharbeit dazu. In dieser schriftlichen Ausarbeitung setzen sich die Berufspraktikanten mit einem bestimmten pädagogischen Thema auseinander, auf welches sie in der Praxis, also im Kita-Alltag z.B. durch Projekte zusammen mit den Kindern behandeln und mit wissenschaftlichen Aspekten verknüpfen.

Aber wie kommt man auf so ein Thema? Das möchte ich Ihnen gerne kurz beschreiben. Durch Beobachtungen während des Kita-Alltags erhalten wir Erzieher einen guten Einblick in die Entwicklung und das Lernen der Kinder. Wir nehmen die Interessen und Bedürfnisse der Kinder wahr und können diese auf unterschiedliche Weisen im Tagesablauf aufgreifen.

Ich konnte durch diese Beobachtungen z. B. während der Mahlzeiten erkennen, dass das Thema „gesundes Essen“ bei den Kindern sehr oft präsent war. Täglich unterhielten sie sich am Frühstückstisch über die Inhalte ihrer Brotdosen. Sie brachten ihr bereits vorhandenes Wissen über die Lebensmittel mit ein und diskutierten darüber, was gesund, also gut für den Körper und was nicht gut für den Körper ist. Schnell hatten sie auch mein Interesse damit geweckt und ich hatte ein vielseitiges Thema für meine Facharbeit gefunden. Ich hörte den Kindern nochmal intensiver zu, stellte gezielte Fragen und machte mir Notizen dazu. Während meiner Recherchen zum Thema wurde mir immer mehr bewusst, dass in unserem Alltag Fast Food und zuckerhaltige Snacks allgegenwärtig sind. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist jedoch wichtig, da sie nicht nur zur körperlichen Gesundheit beiträgt, sondern auch die kognitive Entwicklung und sogar das soziale Miteinander fördert.

Gemeinsam wollte ich mit den Kindern tiefer in die Thematik eintauchen und suchte nach Geschichten und Bilderbüchern, welche zur Wissensvermittlung über gesunde Ernährung geeignet sind. Sie sind ebenso hilfreich, wie kleine Experimente. Bei einem dieser Experimente konnte ich zum Beispiel den Kindern durch Würfelzucker den Zuckeranteil ihrer Lieblingssnacks bildlich, auf anschauliche Weise aufzeigen und mit ihnen diskutieren, ob und welche Alternative es dazu gibt. Auch einen Obstsalat haben wir zusammen hergestellt sowie täglich gesunde Snackteller mit Gemüse und Obst aus unseren Hochbeeten angerichtet. Für uns Erzieher ist immer wieder erstaunlich zu sehen, wie begeistert die Kinder bei der Sache sind und wie gerne sie schlussendlich das selbst zubereitete Essen probieren.

Ich konnte wahrnehmen, dass diese spielerische Herangehensweise die Neugier der Kinder weckte und sie anregte neue Dinge auszuprobieren.

Auch durch die unterschiedlichen Obst- und Gemüsesorten, welche wir gemeinsam mit den Kindern in den Hochbeeten der Kitas anbauen, diese pflegen und ernten, vermitteln wir nachhaltiges Wissen und fördern das Bewusstsein für eine ausgewogene, gesunde Ernährung.

Es war eine tolle und interessante Erfahrung mich mit den Kindern auf den Weg zu begeben um Neues zu entdecken und uns neues Wissen anzueignen. Die leeren Seiten meiner Facharbeit wurden somit schnell gefüllt.

Liebe Leserinnen und Leser, ich hoffe, dass ich Ihnen weitere Inhalte der Ausbildung zur/m staatlich anerkannten Erzieher/in durch diesen Artikel nochmals näherbringen konnte.

Ich habe mittlerweile die Abschlussprüfungen erfolgreich bestanden und darf meinen beruflichen Weg in der Kinderkrippe der Stadt Heringen/Werra weitergehen.

 

Jessica Lingmann
Kita Herfa / Kinderkrippe




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Kindertagesstätte Wölfershausen
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